Das Radurschl bei Pfunds


Das Radurschltal

Das Radurschltal reicht von Pfunds etwa 15 km nach Südosten in die Ötztaler Alpen und mündet mit einer Klamm ins Inntal.

 

Seine Besonderheit ist eine alte, durch extensive und kleinflächige Bewirtschaftung geprägte Kulturlandschaft. Im Radurschltal besteht ein eng verzahnter Wechsel von Bergweiden, Weichholzauen, Flach- und Hangquellmooren (vgl. dazu Moore), Hochstaudenfluren und Waldinseln, die einen großen Artenreichtum aufweisen. In den oberen Lagen des Tals finden sich alle Übergänge von den montanen zu den alpinen Lebensräumen.

 

Die meisten Berghänge sind bewaldet; in den unteren Lagen mit Fichten, höher oben mit Lärchen und Zirben. Die Zirbenbestände zählen zu den größten und schönsten Tirols.

 

Das Naturdenkmal Wildmoos auf der Südseite des Tals ist ein Latschenhochmoor aus der Zeit zwischen 5000-2000 v. Chr. Im Talschluss lebt eine Kolonie Steinböcke. Im obersten Talabschnitt breitet sich schließlich eine alpine Flachmoorlandschaft mit Wollgras und Moortümpeln aus.

Das Hohenzollernhaus am Haupt des Radurschltals

Das Hohenzollernhaus ist eine Schutzhütte. Sie liegt auf 2.123 m Höhe im Radurschltal, südöstlich von Hoamalt in Pfunds unterhalb des Glockturmkamms. Sie bietet Platz für über 60 Personen und wird im Sommer bewirtschaftet.

 

Sie hat einen frei zugänglichen Winterraum für 15 Personen.

 

Das Hohenzollernhaus ist benannt nach der 1905 in Berlin gegründeten Sektion Hohenzollern des Deutschen Alpenvereins. Die Sektion Hohenzollern wollte ursprünglich am Kaiserjoch im Kaunertal eine Hütte errichten, die Sektion Frankfurt am Main war ihr jedoch zuvorgekommen, daher entschied man sich für das Radurschltal bei Pfunds.

 

Die Hütte wurde nach kurzer Bauzeit am 3. August 1924 eröffnet und bot Platz für 20 Bergsteiger, 1928 wurde sie zum ersten Mal erweitert. Die Erbauer des Hoamatl halfen auch beim Bau des Hohenzollernhauses mit. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gingen die Nächtigungszahlen zurück.

 

Nachdem der Alpenverein 1945 verboten worden war, fiel das Hohenzollernhaus in die Treuhandverwaltung der Österreichischen Alpenvereins.

1954 fand in Starnberg eine außerordentliche Sitzung des DAV statt, in der über die Zukunft der vom OeAV verwalteten deutschen Hütten verhandelt wurde. Im Jahr 1956 wurden diese an die jeweiligen früheren Eigentümer zurückgegeben.

Die Sektion Starnberg befasste sich Mitte der 1960er Jahre mit einer hochalpinen Hütte. Diese wollte die Sektion Starnberg aber nicht nur betreuen, sondern auch selbst besitzen. Nach langen Verhandlungen konnte die Sektion Starnberg die Hütte 1978 von der Sektion Berlin erwerben.

 

Im Laufe der Zeit wurde das Hohenzollernhaus immer wieder renoviert, so wurde 1984 die Materialseilbahn saniert und des Weiteren das ehemalige Notlager zu einem Raum mit 16 Matratzenlagern umgebaut. 1989 konnte ein zusätzliches Winter- und Selbstversorgerhaus fertiggestellt werden. 2003 wurden eine Abwasserreinigungsanlage und ein Kleinwasserkraftwerk in Betrieb genommen.




Maiks Collage Hohenzollernhaus Radurschl in Pfunds mit Volksmusik